Vorwort 1. Viel gebraucht / 2. Ein Dritter entscheidet / 3. Das sogenannte Rechtsgefühl / 4. Die ersten Kämpfer gegen Satzung / 5. Über das Naturrecht Epikurs und der Stoa / 6. Stoische Schulideen und römisches Recht / 7. Das relative Naturrecht Thomae von Aquin und das der Reformation / 8. Das dem relativen Naturrecht gemäße Ideal: Gerechtigkeit von oben / 9. Althus, Hobbes, Grotius, rationalistisches Naturrecht und Neubau der Gesetze / 10. Nochmals rationalistisches Naturrecht, sein Bezug zur mathematischen Konstruktion und zur Naturreligion / 11. Rousseaus Contrat social, amerikanische Unabhängigkeitserklärung, Menschenrechte / 12. Kants und Fichtes Naturrecht ohne Natur: als Vernunftrecht a priori / 13. Über Rechtsleidenschaft innerhalb des positiven Gesetzes (Kohlhaas und der Ernst des Minos) / 14. Anselm Feuerbach, Savigny; Schicksal des Vernunftrechts in Schellings dunklerer Natur / 15. Bachofen, Gaia-Themis und Naturrecht / 16. Konfrontation: Gaia-Themis und ihr Fortleben in den Naturrechtsschulen insgesamt / 17. Der Schwur auf den Styx, der zweideutige Kosmos in Hegels Rechtsphilosophie 18. Tod und Scheinleben eines spätbürgerlichen Naturrechts (Freirechtliche Bewegung / Iherings »Zweck im Recht« / Formaler Rechtsstaat und Stammlers »richtiges Recht«; nochmals Rechtsstaat / Reinach und phänomenologische Rechtsschau; Auswahl unter Leerformen / Kelsens Rechtsnorm mit bloßem Zurechnungspunkt / Carl Schmitts »Dezisionismus« oder das faschistische Anti-Naturrecht schlechthin) 19. Aporien und Erbe an der Trikolore: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit (Der ungefundene Fund / Vom Kern der Freiheit / Von der Vielfalt der Gleichheit / Vom Frieden der Brüderlichkeit / L'homme und Citoyen bei Marx) 20. Marxistische Distanz zum Recht und auch zum Naturrecht; Problem einer klassenlosen Quintessenz des »Aufrechten« im Naturrecht (Gesundes Mißtrauen / Museum der Rechtsaltertümer / Ganz anderes Museum der Rechtspostulate / Illusionen im bürgerlichen Naturrecht / Angemeldete Volksrechte, Original eines so lange zweideutigen Ideals: Gerechtigkeit, aber von unten / Sozialutopie und Naturrecht) 21. Subjektives, objektives Recht (facultas agendi, norma agendi) in ihrem bürgerlichen Gegensatz, ihrer klassenlosen Lösung / 22. Recht und Moral in ihrer Trennung, Verbindung (Moral statt - Naturrecht), werthaften Proportion 23. Straf recht, Tragödie und die wirkliche Negation des Verbrechens (Der väterliche Richter / Arbeitsmarkt und Strafvollzug / Urschuld und die Geschichte als Buße / Brechung der Urschuld, tragisches Licht / Diebstahl, Raubmord, Urkundenfälschung; relative und absolute Straftheorie / Unschädlichmachung der Gesellschaft, als wirklich radikale Straftheorie) 24. Staatsursprung, Staatsrecht, Arcana dominationis und ihr Gegenteil (Ehe unter Aufsicht / Ursprung des Staats, Arcana dominationis) 25. Der verstaatlichte Gott und das Recht auf Gemeinde 26. Anhang / Christian Thomasius, ein deutscher Gelehrter ohne Misere (Der Vortrag / Die Zeitschrift / Halle, Pietisten, merkwürdige Hintergründe / Eierschalen in der Naturphilosophie / Die Regeln von Glück und Frieden / Naturrecht und Glücksmoral / Der Königsthron, Kampf gegen Folter und Hexenprozeß / Nochmals der deutsche Vortrag / Wahrhaftiges Gemeinwesen / Beilage
Ernst Simon Bloch wurde am 8. Juli 1885 in Ludwigshafen am Rhein geboren und starb am 4. August 1977 in Tübingen. Er entstammte einer jüdischen Familie aus der Pfalz. Von 1905 bis 1908 studierte er Philosophie bei Theodor Lipps in München und Oswald Külpe in Würzburg und wurde im Jahr 1908 promoviert. 1913 heiratete er die aus Riga stammende Bildhauerin Else von Stritzky. Als engagierter Gegner des Krieges ging er von 1917 bis 1919 mit seiner Frau in die Schweiz und war in Bern für das Archiv für Sozialwissenschaften tätig. 1917 beendete er in Locarno sein Werk Geist der Utopie. Ein Jahr nach dem Tod seiner Frau heiratete er 1922 die Malerin Linda Oppenheimer. Die Ehe hielt bis 1928. Inzwischen war Bloch nach Berlin zurückgekehrt und der Kommunistischen Partei Deutschlands beigetreten. Zu seinen damaligen Freunden gehörten Bertolt Brecht, Kurt Weill, Theodor W. Adorno und Walter Benjamin. Politisch war Bloch sehr aktiv und bekämpfte schon früh die aufstrebende NSDAP. Er wurde nach Hitlers Machtübernahme ausgebürgert und emigrierte mit seiner ebenfalls jüdischen Lebensgefährtin Karola Piotrowska in die Schweiz. Sie heirateten 1934 in Wien. Von 1936 bis 1938 lebten sie in Prag und emigrierten anschließend in die USA, wo sie zehn Jahre blieben. Dort schrieb Bloch an seinen Werken Das Prinzip Hoffnung, Subjekt - Objekt. Erläuterungen zu Hegel und Naturrecht und menschliche Würde. Nach dem Krieg, 1948, erhielt er einen Ruf nach Leipzig auf den Lehrstuhl für Philosophie. 1957 geriet er jedoch in Konflikt mit der SED und wurde emeritiert. Er zog nach Frankfurt am Main. Spuren und Das Prinzip Hoffnung erschienen 1959 im Suhrkamp Verlag. 1961 nahm Bloch eine Gastprofessur in Tübingen an, wo er bis zu seinem Tod 1977 blieb.
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