Leo Trotzki schloss sich in seiner Jugend in der heutigen Ukraine, die seinerzeit zum russischen Zarenreich gehörte, der jungen Arbeiter*innenbewegung an. Schnell wandte er sich dem Marxismus zu und stellte sich Zeit seines Lebens in den Dienst der sozialistischen Revolution. In der ersten russischen Revolution im Jahr 1905 wurde er Vorsitzender des Petrograder Sowjets. Nach deren Niederschlagung und zwölf Jahren des Exils, das ihn bis in die USA brachte, kehrte er nach der Februarrevolution 1917 zurück nach Russland, schloss sich den Bolschewiki an und nahm seinen Platz an der Seite Lenins an der Spitze des ersten Arbeiter*innenstaates ein. Nach der Oktoberrevolution war er in verschiedenen Funktionen tätig, erst als Volkskommissar für äußere Angelegenheiten, später sicherte er gemeinsam mit der Roten Armee und an ihrer Spitze als Volkskommissar der Russischen Revolution den Sieg in den Jahren des Bürgerkriegs. Vor allem nach dem Scheitern der deutschen Revolution im Jahr 1923, die die internationale Ausbreitung der Revolution vorerst stocken ließ, gerieten die Revolutionär*innen um Trotzki immer mehr unter Druck durch die neue Sowjetbürokratie, an deren Spitze Stalin stand. In den Jahren bis zu Trotzkis Parteiausschluss 1927 und der folgenden Verbannung kämpften er und die Linke Opposition gegen den Kurs Stalins und für die Fortsetzung eines revolutionären Programms in der Tradition Lenins und der Bolschewiki. Wieder im Exil und nirgendwo mehr als wenige Jahre an einem Ort, widmete sich Trotzki der Organisierung der Linken Opposition in der Kommunistischen Internationale und später, nach dem Sieg der Faschisten in Deutschland, dem Aufbau einer neuen, der Vierten Internationale. Seinem Schaffen wurde im August 1940 als Folge eines Mordanschlags durch einen stalinistischen Agenten ein jähes Ende gesetzt.
1980, als es starke linke Bewegungen mit einem sozialistischen Anspruch auch in Deutschland gab, legten Tariq Ali und der Cartoonist Phil Evans ein Buch auf, dass einen Einstieg in das Leben und Wirken Trotzkis bieten sollte. Heute ist eine neue Generation auf der Suche nach Antworten auf die Krise und einen Ausweg aus dem Elend der Kapitalismus. Trotzkis Ideen sind so aktuell wie zuvor und um einen leichten Zugang zu ihnen zu ermöglichen, veröffentlichen wir „Trotzki für Anfänger*innen“ über vierzig Jahre nach seinem Erscheinen erneut in deutscher Übersetzung.
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