Artikel 1 unseres Grundgesetzes beginnt mit den Worten: "Die Würde des Menschen ist unantastbar" - und in gesellschaftlichen Wertekonflikten berufen sich fast alle Seiten auf eben diesen Begriff der "Menschenwürde". Obwohl er also der am meisten angeführte Begriff in den Wertedebatten der Gegenwart ist, sei es auf nationaler, europäischer oder internationaler Ebene, geraten die meisten in Verlegenheit, wenn man sie nach der genauen Bedeutung dieses glanzvollen Begriffes fragt Die Textsammlung gibt einen breiten Überblick über die religiöse, philosophische, politische und rechtliche Entwicklung der Idee von der Würde des Menschen - von der Antike bzw. Platon und Aristoteles bis in die unmittelbare Gegenwart mit Texten von Bloch, Nipperdey, Luhmann, Todorov und vielen mehr, sowie Gesetzestexten.
Inhalt Einführung
Antike
Geistseele PLATON: Alkibiades der Erste - Timaios ARISTOTELES: Nikomachische Ethik Teil der Weltvernunft CICERO: Vom pflichtgemäßen Handeln - Über das Wesen der Götter
Herrlichkeit des Menschen GENESIS 1,26-28 PSALM 8,6-7 RÖMER 3,23-24 Mensch als Himmelsgewächs PHILON: Allegorien der Gesetze - Über die Pflanzung
Frühes Christentum
Ebenbild Gottes THEOPHILUS VON ANTIOCHIEN: Zweites Buch an Autolykus ORIGENES: Vier Bücher von den Prinzipien MINUCIUS FELIX: Octavius LAKTANZ: Vom Zorne Gottes LAKTANZ: Auszug aus den göttlichen Unterweisungen BASILIOS VON CAESAREA: Predigten GREGOR VON NYSSA: Über die Erschaffung des Menschen - Reden über die Glückseligkeiten JOHANNES CHRYSOSTOMOS: An das Antiocheische Volk - Predigt zu Johannes NEMESIOS VON EMESA: Über das Wesen des Menschen AMBROSIUS VON MAILAND: Briefe - Über die Pflichten AUGUSTINUS: Vom Gottesstaat - Vom freien Willen - Über den Wortlaut der Genesis - Gegen den Brief, der Grundlage des Manichäers genannt wird PAPST LEO DER GROSSE: Predigten DAS RÖMISCHE MESSBUCH: Offertorium
Mittelalter
Lob des Unsichtbaren BOETHIUS: Trost der Philosophie
Adel des Menschen ANONYMUS: Über die Würde des Menschen
Sein der Person THOMAS VON AQUIN: Summa Theologica
Renaissance
Schönheit des Menschen PETRARCA: Heilmittel gegen Glück und Unglück MANETTI: Über die Würde und Erhabenheit des Menschen PICO DELLA MIRANDOLA: Rede über die Würde des Menschen ERASMUS: Handbüchlein eines christlichen Streiters
Frühe Neuzeit
Größe und Elend des Menschen SHAKESPEARE: Hamlet, Prinz von Dänemark MONTAIGNE: Apologie des Raimund Sebundus PASCAL: Gedanken
Neuzeit
Krone der Schöpfung ZOLLIKOFER: Predigten über die Würde des Menschen
Gleichheit der Menschen PUFENDORF: Über die Pflicht des Menschen
Humaner Stolz DIDEROT: Rameaus Neffe
Achtung vor der sittlichen Vernunft KANT: Anthropologie in pragmatischer Hinsicht - Grundlegung zur Metaphysik der Sitten - Die Metaphysik der Sitten
Unterwegs zur Humanität HERDER: Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit. Organischer Unterschied - Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit. Humanität - Briefe zur Beförderung der Humanität
Gegen Elend und Unwissenheit FORSTER: Über die Beziehung der Staatskunst auf das Glück der Menschheit
Freiheit in der Erscheinung SCHILLER: Würde des Menschen - Über Anmut und Würde - Würde der Frauen - Don Karlos - Die Künstler - Über die ästhetische Erziehung des Menschen
Selbstbewusstsein FICHTE: Über die Würde des Menschen
Macht des Geistes HEGEL: Die bestimmte Religion - Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie
Talent zur höheren Kultur HUMBOLDT: Über den Geist der Menschheit
Moderne
Selbstachtung und Anerkennung PROUDHON: Die Gerechtigkeit in der Revolution und in der Kirche Bekämpfung materieller Not LASSALLE: Arbeiterprogramm
Grenze der Erniedrigung GORKI: Nachtasyl
Krankheit als Privileg TH. MANN: Der Zauberberg - Goethe und Tolstoi / Fragmente zum Problem der Humanität
Rechtsbestimmungen
Endlich im Recht - deutsche Rechtsdokumente VERFASSUNG DES DEUTSCHEN REICHS: Das Wirtschaftsleben VERFASSUNG DER DDR: Wirtschaftsordnung GRUNDGESETZ FÜR DIE BRD: Grundrechte VERFASSUNG DER DDR: Grundrechte und Grundpflichten der Bürger
Im Kampf der Ideologien ALLGEMEINE ERKLÄRUNG DER MENSCHENRECHTE (10. Dezember 1948) 4. INTERNATIONALER PAKT ÜBER WIRTSCHAFTLICHE, SOZIALE UND KULTURELLE RECHTE (19. Dezember 1966) 5. INTERNATIONALER PAKT ÜBER BÜRGERLICHE UND POLITISCHE RECHTE (19. Dezember 1966) CHARTA DER GRUNDRECHTE DER EUROPÄISCHEN UNION: Würde des Menschen
Soziale Wohlfahrt BUNDESVERFASSUNGSGERICHT (19. Dezember 1951) BUNDESVERWALTUNGSGERICHT (24. Juni 1954) BUNDESSOZIALHILFEGESETZ (30. Juni 1961) BUNDESVERWALTUNGSGERICHT (2. Juni 1965)
Person mit Eigenwert BUNDESVERFASSUNGSGERICHT (17. August 1956) (20. Dezember 1960) (29. Juli 1968) (16. Juli 1969) (15. Dezember 1970 ) (14. März 1972) (25. Februar 1975 ) (21. Juni 1977) (17. Januar 1979) (20. Oktober 1992) (28. Mai 1993)
Gegenwart
Geistig-sittliche Person DÜRIG: Die Menschenauffassung des Grundgesetzes - Der Grundrechtssatz von der Menschenwürde
Geschöpf Gottes RAHNER/VORGRIMLER: Die Erklärung über die Religionsfreiheit "Dignitatis humanae" ECCLESIA CATHOLICA - KATECHISMUS DER KATHOLISCHEN KIRCHE: Die Würde des Menschen EVANGELISCHER ERWACHSENENKATECHISMUS: Menschenwürde
Herausgehoben aus der Natur KRIELE: Befreiung und politische Aufklärung
Mehr Vernunftwesen als Lebewesen SPAEMANN: Über den Begriff der Menschenwürde
Nicht Teil der Natur WAGNER: Die Würde des Menschen
Kreatürliche Unvollkommenheit BENDA: Erprobung der Menschenwürde am Beispiel der Humangenetik
Freiheit zu humanem Handeln TODOROV: Würde
Grundrecht mit Spielraum HERDEGEN: Kommentar zum Grundgesetz - Menschenwürde und Menschenbild des Grundgesetzes
Gegen jede Relativierung BÖCKENFÖRDE: Bleibt die Menschenwürde unantastbar?
Kritische Stimmen
Soziales Eigeninteresse HUME: Über Würde oder Armseligkeit der menschlichen Natur
Unsinnige Anmaßung SCHOPENHAUER: Über die Grundlage der Moral - Zur Ethik
Lebensdienliche Illusion NIETZSCHE: Was bedeuten asketische Ideale - Der griechische Staat - Der Wille zur Wahrheit
Unhaltbare Idee SKINNER: Jenseits von Freiheit und Würde
Gelungene Selbstdarstellung LUHMANN: Würde und Freiheit
Überschrift der Menschenrechte HOERSTER: Das Prinzip der Menschenwürde
Literaturhinweise
MEHR WISSEN
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