Interview mit Simon Müllauer zum Roman Wiener Wind

Interview mit Simon Müllauer zum Roman Wiener Wind

Wir haben mit dem Autor Simon Müllauer ein Interview zu seinem Debütroman "Wiener Wind" geführt.

Wiener Wind - ein historischer Kriminalroman

Simon Müllauer hat gerade seinen Debütroman „Wiener Wind“ veröffentlicht. Grund genug mit unserem ehemaligen Kollegen ein Telefoninterview über sein Buch zu führen.

Ein Gespräch mit Simon Müllauer gibt es auch auf unserem youtube-Kanal. Schaut doch mal rein! Klick hier

Das Buch könnt ihr versandkostenfrei in ganz Österreich bei uns bestellen.

 

Gespräch Simon Müllauer Wiener Wiend

  • Hallo Simon, wie fühlt es sich an, sein erstes eigenes Buch zu veröffentlichen?

Das ist wirklich etwas Besonderes. Ich bin sehr froh, dass alles geklappt hat und am Ende ein ganzes Buch herausgekommen ist. Das Alles ist ja ein etwas längerer Prozess, aber umso mehr freut es mich, dass das Buch nun erschienen ist und ich es sogar noch im Oktober in einer kleinen, aber feinen Runde präsentieren konnte.

  • Worum geht es im Buch „Wiener Wind“?

Der ehemalige Soldat Emil Dvorak, kommt in ein Wien zurück, das trist und grau ist. Er ist schockiert von den langen Lebensmittelschlangen und überlegt, was er in dieser Situation machen kann. Deswegen überfällt er mit seinem Freund Johann und dessen Freundin Karoline die Lebensmitteltransporte vom Schwarzmarktkönig, um sie anschließend an die hungernden Menschen zu verteilen. Er ist so eine Art Wiener Robin Hood. Darum entwickelt sich dann eine Geschichte und schließlich ein Katz-und Maus-Spiel bis es zum großen Finale kommt.

  • Wie kam es dazu, dass du ein Buch geschrieben hast?

Das war ein längerer Prozess. Es gab für mich nicht diesen einen Punkt „ich schreibe jetzt ein Buch“, sondern die Idee war schon länger in meinem Kopf. Außerdem hat mich das Schreiben schon immer interessiert und auch mein Interesse an Geschichte war für das Buch von Bedeutung. Das Buch ist letztlich das Endprodukt dieses Prozesses über längere Zeit.

  • Du bist ja gelernter Buchhändler, spielt das eine Rolle?

Familiär bedingt gibt es bei mir schon immer ein großes Interesse an Büchern und ist das Leben mit Büchern normal für mich. Aber natürlich ist es was anderes sein eigenes Buch verkaufen zu können. Eine gewisse Erfahrung und Kenntnis von der Branche selbst sind aber natürlich auch hilfreich dabei ein eigenes Buch zu veröffentlichen.

  • Hattest du die Geschichte schon lange im Kopf?

Insbesondere die zwei Hauptfiguren hatte ich schon länger im Kopf und ich hatte auch eine Vorstellung vom Ende. Aber viele der Nebenfiguren haben sich dann von selbst entwickelt und sind ebenso wie die verschiedenen Charakterzüge im Laufe des Schreibens entstanden. Gerade der widersprüchliche Charakter des Schwarzmarktkönigs Leo Kocinzki macht mir besonders Spaß beim Schreiben, da sich so eine sehr interessante Person und ein Gegenspieler entwickeln lässt, der von den LeserInnen auch nur schwer einzuschätzen ist.

  • Warum das Wien kurz nach dem ersten Weltkrieg?

Wien in der Nachkriegszeit hat so viele verschiedene Facetten. Mich hat schon länger das Soldatenschicksal interessiert, der Hunger und die Armut, die in dieser Zeit herrschten. Daher wollte ich die Lebensmittelknappheit und wirklich schwierige Lebenssituation für die meisten Menschen beschreiben. Aber das alles ist nur ein Teilaspekt dieser Jahre. Das Buch ist kein Sachbuch, sondern ich wollte diese Teilaspekte in literarischer Form wiedergeben.

  • Hast du viel zu der Zeit recherchiert, um dich besser hinein versetzen zu können?

Ich habe schon viele zusätzliche Bücher über die Zeit gelesen, mich aber auch schon vorher damit beschäftigt. Insofern war es ein Zusammenspiel aus vorhandenem Wissen und Nachlesen. Doch gerade beim Lesen von politischen Texten aus dieser Zeit habe ich viele Hinweise auf die Lebensbedingungen der einfachen Menschen bekommen, beispielsweise wenn es um die Wohn- und Ernährungssituation geht. Aber natürlich gehört auch ein bisschen Phantasie dazu.

  • Es kommen auch konkrete historische Personen und Ereignisse vor, wie die Zeitschrift „Die Fackel“ von Karl Kraus.

Karl Kraus lese ich sehr gerne und daher wollte ich ihn in meinem Buch vorkommen lassen. Aber ja, es ist eine kleine Szene, in der ich mich ein wenig über das Milieu der KünstlerInnen lustig mache.

  • Wie hat sich für dich das Schreiben gestaltet?

Anfangs war es für mich wichtig einfach mal loszulegen; nicht schon im Vorhinein alles zu zerdenken, sondern während des Schreibens die Geschichte zu entwickeln. Ich habe keine Pläne gezeichnet, sondern hatte die Grundidee der Geschichte im Kopf und im Schreibfluss hat sich die Idee dann weiterentwickelt. In gewisser Weise kamen dann auch beim Schreiben die Ideen.

Das Schreiben selbst ist mir aber nicht schwergefallen. Klar, es gab Phasen, da war es schwieriger dabei zu bleiben. Ich habe mir aber keinen Druck gemacht, sondern geschaut was für mich geht. In solchen Fällen habe ich dann auch mal alles liegen lassen. Aber wichtig war es wieder zum Schreiben zurückzukommen und an der Geschichte dran zu bleiben.

  • Hast du beim Schreiben oder jetzt nach der Veröffentlichung etwas für dich gelernt?

Zunächst mal ist es vor allem wichtig anzufangen. Das erste Buch war ja ein Entwicklungsprozess, aber nun weiß ich, dass ich grundsätzlich einen längeren Text bzw. eine Geschichte schreiben kann. Das nächste Buch wird sicherlich anders werden, aber ich bin auf mein jetziges Buch auch ein wenig stolz. Letztlich bleibt es ein Prozess in dem ich ausprobiere und lerne, so wie ich auch beim Schreibstil noch weiter ausprobieren und entwickeln werde.

Aber zu sehen was machbar ist, das motiviert mich schon für das nächste Buch. In diesem ganzen Prozess konnte ich viel lernen, wie ich eine Geschichte angehe, wie das Schreiben für mich funktioniert und wie es ist, mal im Schreibfluss zu sein und an einer Geschichte dran zu bleiben. Denn sobald du draußen bist, dann ist es schwierig wieder reinzukommen.

  • Es wird also ein nächstes Buch geben? Eine Fortsetzung?

Ja, aber das nächste Buch spielt gut 100 Jahre früher, kurz nach dem Wiener Kongress - so viel kann ich verraten. Die Geschichte habe ich schon im Kopf, aber noch bleibt sie mal da drin.

Da bleiben wir gespannt. Lieber Simon, vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg weiterhin!

 

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