Der 41. Jahrgang des C.H.Beck Gedichtekalenders (dessen früherer Titel „Kleiner Bruder“ immer noch bekannt ist) sieht ähnlich aus wie die vorigen Jahrgänge und ist auch nach dem gleichen Konzept gemacht: Er enthält 24 Gedichte aus der deutschen Literatur vom Mittelalter bis heute.
Jedes Gedicht ist mit einer eigenen, stimmigen Graphik verbunden. 14 Tage für jedes Gedicht, das lässt Zeit zum wiederholten Betrachten, Lesen und Einfühlen. Ein Gedicht mag zur hohen Literatur gehören oder ein einfaches Lied sein; es mag klassisch oder modern, gereimt oder ganz frei, ernst oder spielerisch daherkommen; es mag jedem Kind zugänglich sein oder zum längeren Nachdenken führen – egal: Es muss ein gutes Gedicht sein. Und es soll etwas bewirken: Trost, Aufheiterung oder kritische Wachheit, Lachen oder Weinen. Nicht jedes Gedicht bei allen Lesern, aber jedes bei vielen. So möge der Kalender auch durch das Jahr 2025 begleiten.
Enthaltene Gedichte:
Angelus Silius (1624-1677): Ohne Warum;
Christian Morgenstern (1871-1914): Gespräch einer Hausschnecke mit sich selbst;
Kurt Tucholsky (1890-1935): An das Baby;
Friedrich Hölderlin (1770-1843): Lebenslauf;
Dorothee Sölle (1929-2003): Pool spielen zeigst du mir;
Joseph von Eichendorff (1788-1857): Zwielicht;
August von Platen (1796-1835): Ich bin wie Leib;
Hildegard von Bingen (1098-1179): O edles Grün;
Paul Celan (1920-1970): Espenbaum;
Bertolt Brecht (1898-1956): Das Lied von der Moldau;
Helga M. Novak (1935-2013): ich bekenne mich zu den fließenden Gewässern;
Hermann Hesse (1877-1962): Gute Stunde;
Eugen Gomringer (*1925): baum kind hund haus;
Joachim Ringelnatz (1883-1934): Sommerfrische;
Eduard Mörike (1804-1875): Um Mitternacht;
Barbara Köhler (1959-2021): Das blaue Wunder;
Peter Rühmkorf (1929-2008): Wo die Götter die Daumen drehen;
Günter Kunert (1929-2019): Über einige Davongekommene;
Robert Gernhardt (1937-2006): Deutung eines allegorischen Gemäldes;
Christian Hofmann von Hofmanswaldau (1616-1679): Vergänglichkeit der Schönheit;
Nelly Sachs (1891-1970): Kommt einer von ferne;
Inge Müller (1925-1966): Wenn ich schon sterben muss;
Marie Luise Kaschnitz (1901-1974): Wo;
Friedrich Schiller (1759-1805): Punschlied;
Georg Weissel (1590-1635): Dein Glanz all Finsternis verzehrt
Dirk von Petersdorff, ist Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Jena und einer der besten Kenner der deutschsprachigen Lyrik. Daneben ist er Schriftsteller und Lyriker. Unter seiner Federführung erschien bei C.H.Beck zuletzt die Überarbeitung und Neuausgabe der Gedichtesammlung "Der ewige Brunnen" (2023).
Chris Campe ist mit ihrem Designbüro All Things Letters auf Lettering und Typografie spezialisiert. Für C.H.Beck hat sie das "Mozart-ABC" von Eva Gesine Baur und "Wer hat an der Uhr gedreht" von Corinna Budras und Pascal Fischer illustriert.
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