Die Rechtsinstitute des Privatrechts und ihre soziale Funktion (1965)

altersbedingter, guter Zustand; Schutzumschlag etwas lädiert

Mit einer Einleitung und Anmerkungen von Otto Kahn-Freund, London

Eine Vorstufe des vorliegenden Werkes erschien bereits 1904 in der Sammlung "Marx-Studien" zusammen mit Arbeiten von Rudolf Hilferding und Max Adler. 1929 erschien das Buch dann in einer Neuausgabe in veränderter Fassung. Während des Zweiten Weltkriegs sollte es in einer englischen Übersetzung erscheinen - von daher kommen Einleitung und Anmerkungen.

Karl Renners Werk ist ein Versuch, das marxistische System der Soziologie für den Aufbau einer Rechtstheorie nutzbar zu machen. Er schreibt in seiner Einleitung zur Ausgabe von 1929: "Das Problem des juristischen Überbaues ist heute vielleicht am meisten umstritten. Ob, wie und wieweit das Recht durch die Wirtschaft bestimmt ist, ob es sein eigenes, von der Ökonomie unabhängiges dasein führt, ist für uns von hoher theoretischer und praktischer Bedeutung. Wachsen wir auch juristisch, in unseren Rechtsinstituten, hinein in den Zukunftsstaat oder müssen wir unser Recht, das soziale Recht, durch Reflektion finden, um es an Stelle des bürgerlichen Rechts zu setzen und so die künftige Menschheit durch unseren Schöpfergeist zu beglücken? ... Es muss also die Frage nach dem juristischen Überbau endlich einmal methodisch gestellt werden, und das versucht diese Schrift. Sie untersucht das Rechtsinstitut - vor allem das Eigentum - nach zwei Seiten, nach seinem juristischen und ökonomischen Charakter..."

Als eine Darstellung und Formulierung einer wichtigen Seite der marxistischen Theorie und als höchst origineller Beitrag zur allgemeinen Rechtslehre hat die hervorragende Arbeit Karl Renners auch heute noch Gültigkeit behalten.